KI ist längst keine Spielerei mehr. Nachdem 2023 und 2024 die Jahre des Ausprobierens waren, hat sich die KI 2025 fest im Arbeitsalltag etabliert. Wir sehen jetzt den Übergang von reinen Chatbots hin zu ‚Agenten‘, die komplexe Aufgaben selbstständig lösen, und Modellen, die ’nachdenken‘ können (Reasoning Models).
KI – Definition
Intelligenz:
Die Eigenschaft, die ein Wesen befähigt, angemessen und vorausschauend in seiner Umgebung zu agieren; dazu gehört die Fähigkeit, Sinneseindrücke wahrzunehmen und darauf zu reagieren, Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und als Wissen zu speichern, Sprache zu verstehen und zu erzeugen, Probleme zu lösen und Ziele zu erreichen.
Künstliche Intelligenz (KI), Artificial Intelligence (AI):
KI ist ein Teilgebiet der Informatik. Sie beschäftigt sich damit, das menschliche Denken und Handeln mithilfe von Computern nachzuahmen und abzubilden.
Ziel ist es, Systeme zu entwickeln, die Aufgaben eigenständig bearbeiten, genauso, als würde ein Mensch sie erledigt. Damit dies möglich ist, müssen KI-Expert:innen Maschinen in die Lage versetzen, zu lernen. Dies erfolgt mithilfe spezieller Algorithmen und Trainingsdaten. Durch das Training verbessert sich die KI fortlaufend. Man gibt der KI eine definierte Aufgabe. Die KI kann diese dann eigenständigen ausführen. Wikipedia.org/wiki/Künstliche_Intelligenz
KI – Geschichte
Der Begriff AI (Artificial Intelligence) hat sich 1956 auf einer Konferenz in Dartmouth etabliert. Grundlagen zum mechanischen (formalen) Denken wurden schon in der Antike definiert.
Künstliche neuronale Netze (KNNs) ermöglichen der KI (Künstliche Intelligenz) das selbständige Lernen. Seit 2009 erzielt die KI dabei große Erfolge. Wikipedia.org/wiki/Künstliches_neuronales_Netz
Seit 2014 ist die KI in der Lage sehr echt wirkender Bilder, Videos oder Tonaufnahmen zu generieren, es ist kaum/nicht möglich sie von realen zu unterscheiden.
2017 besiegte eine künstliche Intelligenz der Firma OpenAI bei einem mit 24 Millionen Dollar dotierten Turnier des Computerspiels Dota 2 einige der weltbesten Profispieler auf diesem Gebiet. Dota 2 gilt als eines der komplexesten Computerpiele überhaupt, komplexer als Go oder Schach. Ziel von OpenAI ist es nun, eine KI zu entwickeln, welche die besten menschlichen Spieler auch im Team-Modus besiegen kann. Wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_künstlichen_Intelligenz
2022 bis 2025 – Der Durchbruch der Generativen KI (GenAI)
Der eigentliche Wendepunkt in der öffentlichen Wahrnehmung der KI erfolgte Ende 2022. Mit der Veröffentlichung von ChatGPT wurde erstmals ein Large Language Model (LLM) für jedermann zugänglich. Dies führte zu einer explosionsartigen Entwicklung der sogenannten Generativen KI (GenAI), die in der Lage ist, völlig neue, menschenähnliche Inhalte (Texte, Bilder, Musik, Code) zu erstellen.
2024 und 2025 standen im Zeichen der Multimodalität (wie bei Google Gemini) und der KI-Agenten, die nicht nur Inhalte generieren, sondern auch komplexe Handlungsabläufe (z. B. eine Reise planen) selbstständig ausführen können. Diese Phase markiert den Übergang von der Forschung zum alltäglichen Werkzeug in fast jedem Berufsfeld.
KI – Anwendung im Web
Fähigkeiten:
Prinzipiell kann die KI nahezu jeden digitalen Inhalt generieren, von Texten und Bildern bis hin zu Musik, Videos und vollständigen Website-Entwürfen. Der Trend geht stark zur Multimodalität, bei der die KI nicht nur Text, sondern auch Audio- und Video-Eingaben direkt verarbeiten kann. Eine Übersicht und Lernmaterialien zu verschiedenen KI-Tools findest du hier: www.blogmojo.de/ki-lernen
Im Jahr 2025 hat sich der Fokus von der reinen Inhaltsgenerierung auf automatisierte Agenten-Systeme verschoben. Diese KI-Agenten können komplexere Aufgaben übernehmen, wie die Recherche, das Verfassen einer E-Mail und die Planung eines Termins, indem sie selbstständig mehrere Schritte ausführen.
Hardware und Umweltkosten:
Die für das Training und den Betrieb von KI benötigte Hardware, insbesondere die riesigen Server-Farmen und spezialisierten KI-Chips (TPUs, GPUs), stellt weiterhin eine Herausforderung für die Umwelt dar. Der immense Wasser- und Energieverbrauch (z.B. für das Training großer Modelle) bleibt ein kritisches Thema.
Allerdings arbeiten Tech-Giganten intensiv an der Effizienzsteigerung der Modelle selbst (z. B. durch „Small-but-Mighty“-Modelle wie Gemini Flash). Ziel ist es, die gleiche Leistung mit deutlich geringerem Rechenaufwand zu erzielen. Parallel dazu wird weltweit intensiv an der Entwicklung von Quantencomputern geforscht. Diese könnten die Berechnungszeit für bestimmte mathematische Probleme drastisch verkürzen, was in Zukunft zu einer deutlich umweltfreundlicheren KI-Nutzung führen könnte.
1. Text-Generierung: Die wichtigsten Modelle
Als User (Nutzer:inn) hast du die Möglichkeit, einem Chatbot über eine Eingabemaske Fragen zu stellen. Dessen Antworten basieren auf gigantischen Textdatenbanken, die das Sprachmodell durch maschinelles Lernen verstanden hat. Die KI erzeugt Sprache, indem sie das wahrscheinlichste nächste Wort in einer Sequenz vorhersagt.
Die Akteure 2025 und ihre Stärken
Die Ära der Large Language Models (LLMs) wird Ende 2025 von einem Dreikampf beherrscht. Alle aktuellen Modelle (in ihren kostenpflichtigen oder neueren Gratis-Versionen) sind an das Internet angebunden und können somit auf aktuelle Informationen zugreifen.
ChatGPT (OpenAI / GPT-5)
Stärke: ChatGPT zeigt eine hohe Kreativität und Dialogführung. Es bietet eine sehr natürliche Konversation, starke Kreativ- und Schreibfähigkeiten und das größte Ökosystem an GPTs (Custom Agents).
Gemini (Google / Pro/Ultra)
Stärke: Gemini überzeugt durch Multimodalität und Recherche. Es ist nativ multimodal (versteht Text, Bild, Audio gleichzeitig) und bietet durch die Anbindung an die Google-Suche oft die besten Echtzeit-Informationen und Quellenangaben.
Claude (Anthropic / 4.0/4.5)
Stärke: Claude gilt als führend beim logischen Denken (Reasoning) und der Analyse langer Texte. Es ist bekannt für seine hervorragende Leistung bei komplexen Programmieraufgaben.
Das Training der Modelle
Beim Training lernt das Sprachmodell zunächst, Muster sowie Unterschiede in den Textstücken zu finden. Anschließend folgen geführte Trainingsdurchläufe. Mittlerweile verwenden die Entwickler von OpenAI, Google und Anthropic deine Suchanfragen und Rückmeldungen aktiv, um ihre Modelle fortlaufend zu verfeinern. Die reine Zählung von Parametern (wie 175 Milliarden) ist heute weniger aussagekräftig als die tatsächlichen Fähigkeiten des Modells im logischen Denken und in der Multimodalität.
2. Bilder
Verschiedene Plattformen ermöglichen es dir, Bilder zu generieren. Du kannst Prompts (Befehle) direkt in die Chatbots (wie Gemini oder ChatGPT) eingeben, oder spezialisierte Tools nutzen. Teilweise kannst du auch Fotos hochladen, um diese mit KI zu verändern und neu anfertigen zu lassen. Auch hier wird im Web vorhandenes Material (Fotos) verwendet, verändert und neu zusammengesetzt.
Generatoren für Text-zu-Bild neben ChatGPT und Gemini:
Image Creator
„Weihnachtsmann mit einem Korb voller Ostereier,
die Stadt Paris im Hintergrund“

www.bing.com/images/create
www.generated.photos/human-generator
www.krea.ai
This person does not exist
Die Gesicher werden immer wieder neu erstellt,
die Vorlagen sind reale Fotos.

www.unrealperson.com
www.this-person-does-not-exist.com
www.random-name-generator.com
3. Musik, Videos und Websites
Auch dafür kannst du das World Wide Web nutzen und dir Inhalte erstellen lassen. Insbesondere die Fortschritte bei der Video-Generierung sind 2025 atemberaubend.
Musik generieren:
Mittlerweile gibt es KI-Modelle, die nicht nur einfache Melodien, sondern komplette, komplexe Songs in nahezu jedem Genre inklusive Text und Gesang erzeugen. Ein Beitrag von Blogmojo über verschiedene Generatoren: www.blogmojo.de/ki-musikgeneratoren
Videos generieren – Die Revolution:
2025 haben Modelle wie OpenAI SORA (oder deren Nachfolger), Runway Gen-3 und Googles Lumiere die Video-Generierung revolutioniert. Du musst nicht mehr nur bestehende Deepfakes bearbeiten, sondern kannst fotorealistische Videos (oft bis zu 60 Sekunden lang), die Physik und Konsistenz über Szenen hinweg beibehalten, allein durch eine Texteingabe (Prompt) erstellen. Dies hat das Berufsbild von Filmemachern und Werbetreibenden grundlegend verändert.
www.ionos.at/die-besten-ki-video-generatoren
www.blogmojo.de/ki-videogeneratoren
Websites erstellen:
Die KI kann komplette, funktionsfähige Websites in wenigen Sekunden erstellen, inklusive Layout, Code, Texten und KI-generierten Bildern. www.durable.co
KI – Rechtslage
Im Moment musst du ein Mensch sein, um etwas zu erschaffen, das dem Urheberrecht unterliegt. KI, die etwas generiert, hat keinen Anspruch auf ihr Werk. Weltweit wird aber intensiv an Konzepten gearbeitet. Die Graulage besteht darin, dass die KI generierte Inhalte oft auf Milliarden von realen Inhalten basiert, die dem Urheberrecht (Copyright) unterliegen.
Jene Firma, welche die Software (wie OpenAI oder Google) zur Generierung zur Verfügung stellt, kann Bedingungen zur Verwendung ihrer Software festlegen. Meistens übertragen sie dir die Nutzungsrechte, aber die ursprüngliche Urheberschaft liegt weiterhin in einer rechtlichen Grauzone. Der Streik von 2023 in Hollywood zeigt, wie ernst die Branche das Thema Ersatz von Kreativen durch KI nimmt. Ein Beitrag dazu vom ORF: topos.orf.at/KI-copyright
Der AI Act (Status 2025)
Die EU hat die Regeln für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz, den Artificial Intelligence Act (AI Act), in Kraft gesetzt.
- Klassifizierung: Der AI Act kategorisiert KI-Systeme nach ihrem Risiko (von minimal bis inakzeptabel). Hochrisiko-Systeme (z.B. in kritischen Infrastrukturen oder im Gesundheitswesen) unterliegen strengen Auflagen.
- Kennzeichnungspflicht: Du musst nun klar kennzeichnen, wenn du einen Inhalt (Bild, Video, Text) mithilfe von KI erstellt hast. So soll die Täuschung der Öffentlichkeit, etwa durch Deepfakes, verhindert werden.
Update 2.2.2025: ORF – EU setzt Regeln für Umgang mit KI in Kraft
Das EU-Gesetz zur künstlichen Intelligenz: Artificial Intelligence Act EU – de
EU: Künstliche Intelligenz – Fragen und Antworten*
Datenschutz: Die kritische Frage der Unternehmensdaten
Training durch Eingaben: Viele freie KI-Modelle nutzen die Eingaben der User standardmäßig, um sich selbst zu trainieren.
Unternehmensdaten: Sei extrem vorsichtig, wenn du KI Zugriff auf private oder geschäftliche Dokumente, E-Mails oder Kundendaten erlaubst. Im geschäftlichen Umfeld (DSGVO, Geschäftsgeheimnisse) ist die Erlaubnis, dass eine KI auf vertrauliche Daten zugreift, ohne genaue vertragliche Zusicherungen des Anbieters, hochproblematisch. Viele Unternehmen verbieten ihren Mitarbeitern die Nutzung dieser KI-Funktionen daher strikt.
1. Menschliche Daten
Die Fähigkeit der KI, Neues zu kreieren, macht es immer einfacher, extrem realistische Avatare (digitale Stellvertreter) oder sogar Digital Twins (perfekte Kopien von dir) zu erschaffen. Diese Avatare sind in Social Media beliebt, um die Reichweite zu erhöhen, oder werden in der Produktion (z. B. für Werbung oder Erklärvideos) eingesetzt. Die KI wird mit Daten (von Menschen und ihren Werken) gefüttert, was immer die Frage aufwirft, wie sich dies mit deinem Datenschutz vereinbaren lässt.
2. Deepfake
Deepfakes sind Medieninhalte (Foto, Video, Audio), die mit KI absichtlich so verändert werden, dass sie kaum von echten Inhalten zu unterscheiden sind. Du siehst oder hörst Personen, die Sachen tun oder sagen, die sie nie getan oder gesagt haben.
2025 hat die Entwicklung generativer KI die Qualität von Deepfakes noch einmal massiv gesteigert. Die Kennzeichnungspflicht durch den EU AI Act ist daher entscheidend, um die Öffentlichkeit vor bewusster Täuschung (z.B. Papst im Wintermantel, der eigentlich nur ein KI-Bild war) oder vor kriminellen Handlungen (Erpressung mit sexuellem Inhalt) zu schützen.
3. Datenschutz

Abgesehen von der Frage, welche Daten die großen KI-Konzerne sammeln, musst du kritisch sehen, dass viele Menschen ihre Daten über Social Media freiwillig an Firmen weitergeben. Jedes Mal, wenn du ein KI-Tool nutzt, teilst du (sofern du die Trainingseinstellungen nicht aktiv ablehnst) deine Prompts und deine Ergebnisse mit dem Anbieter. Sei dir bewusst: Virtuelle Wirklichkeit ist immer ein Konstrukt, das von KI generiert wird und das du hinterfragen musst.
Ein berührendes Video zum Thema Datenschutz, die KI macht Ella um 10 Jahre älter: YouTube – Nachricht von Ella
Fazit: KI als Co-Pilot und Agent

KI wird dein Leben künftig nicht nur begleiten, sondern als digitaler Co-Pilot oder Agent aktiv mitgestalten. Es muss dir klar sein: „Virtuelle Wirklichkeit“ ist ein Konstrukt, generiert von KI. Hinterfrage es immer.
Prinzipiell ist KI ein neutrales Werkzeug. Du kannst sie für viele Dinge verwenden, um deine Effizienz zu steigern und es ist wirklich genial, was damit erschaffen werden kann.
Ein Tipp: Bei den meisten Websites, die KI zur Verfügung stellen, musst du dich mit einer E-Mail-Adresse registrieren. Diese wird natürlich für Werbung verwendet. Darum empfehle ich, dafür eine E-Mail-Adresse zu verwenden, die du ausschließlich für diese Zwecke nimmst (zB bei Proton Mail).
Begriffe & Links |
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| AI Act | Die EU-Verordnung zur Regulierung Künstlicher Intelligenz. |
| Deepfake | Durch KI erzeugte, realistisch wirkende Medienfälschungen. |
| DSA | Digital Services Act der EU (Regeln gegen Falschinformationen) |
| DPF | Data Privacy Framework (EU-US-Rechtsrahmen für den Datentransfer) |
Pressemeldungen KI
Futurezone 4.1.2023: Diese sexistischen Antworten liefert der KI-Chatbot des AMS
Der Aufstieg der Agenten: KI übernimmt Business-Workflows: Autonome Intelligenz birgt enormes Innovationspotenzial (BVDW)
Multimodalität wird Goldstandard: Wie Gemini und GPT-5 Video und Sprache interpretieren: Gemini vs. ChatGPT-5: Welches Modell soll man 2025 wählen? (Appvizer)
EU AI Act in Kraft: Wichtige Bestimmungen zur Kennzeichnungspflicht und zu den Verboten gelten: Was der neue AI Act für Betriebe bedeutet (Ecovis)
